Natalie Gelders Rebellion gegen festgefahrene Strukturen
Redaktion & Text: Henriette Frädrich
Wo sie ist, da ist FEUER. Die Ingenieurin Natalie P. Gelder macht vor, dass (und wie) man auch in vermeintlich starren Strukturen (Großkonzern) für seine Anliegen und Missionen kämpfen kann. Da, wo andere die Flinte ins Korn werfen, - och, alles egal, ich kann ja hier eh nix machen - da läuft sie sich erst warm. Je mehr Widerstände in ihren Weg gelegt werden, desto mehr reibt sie sich vor Freude die Hände.
Ingenieurin, Freigeist, Anstifterin, Rebellin, Lady: Wer mit Natalie über ihre Mission redet, wird sich hinterher vor allem an eins erinnern: ihre vor Angriffslust blitzenden, funkelnden und freudestrahlenden Augen. Auf den ersten Blick ist Natalie eigentlich “nur” eine ganz normale Angestellte und Projektleiterin beim Mannheimer Chemie-Riesen BASF. Die studierte Maschinenbauingenieurin mit Schwerpunkt Werkstoff- und Schweißtechnik ist es seit über 15 Jahren in verschiedenen Positionen gewohnt, oft die einzige Frau in einem männerdominierten Großkonzern-Umfeld zu sein.
Bislang hat „Mann“ ihr und den wenigen Kolleginnen Führungspositionen vorenthalten. Das will die Powerlady jetzt ändern. Denn Natalie hat keinen Bock auf “Ich-kann-ja-eh-nichts-ändern-Rumgejammer”. Natalie hat Bock auf Machen, Kämpfen und aktives Gestalten. Und dafür geht Natalie immer wieder ungewöhnliche Wege. Von Natalie können wir vor allem eins lernen: Nämlich auch in starren Systemen ungewöhnliche Wege zu finden und für seine Themen und Anliegen mit Herz, Mut und Haltung einzustehen.
Natalies Mission: Nichts geringeres als eine krasse Kulturveränderung. „Mein Ziel ist, dass mehr Frauen ihren Teil vom Kuchen verlangen und es endlich mehr weibliche Führungskräfte gibt. Ich möchte alte verkrustete Strukturen in konservativen Arbeitsumfeldern aufbrechen und gehe deshalb auch ungewöhnliche Wege. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und wenn da keiner sichtbar ist, dann kreiere ich einen. Ich bin eine Lady, ich kann das!“
Und genau dafür setzt sich Natalie ein. Sie organisiert regelmäßig Barcamps und Un-Konferenzen, Events und Workshops, zu denen sie Unternehmerinnen und Kolleginnen, aber auch männliche Unternehmensvertreter einlädt, um auf das “Problem” aufmerksam zu machen und Lösungen zu finden. Dafür nimmt Natalie auch in Kauf, immer wieder anzuecken. Natalie findet auch hier ungewöhnliche Wege, die Events zu organisieren und zu finanzieren. Sie ist Networking-Königin und schafft es immer wieder, Menschen für ihre Mission zu begeistern und als Unterstützer zu gewinnen.
“Ich habe einen Vertreter aus dem Top-Management einfach mal ganz unverblümt gefragt, was uns Frauen seiner Meinung nach fehlt, um so eine Position wie seine zu besetzen. Seine Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: Testosteron, Frau Gelder, Testosteron! Sicher meinte er das im Spaß, aber die Antwort gab mir sehr zu denken und beschäftigt mich bis heute.”
“Ich möchte führen, vorangehen und aktiv Öffentlichkeitsarbeit leisten. Ich möchte meine Erfahrungen teilen und Mut machen, sich nicht mit dem Status Quo zufrieden zu geben.” Natalie ist eine wahre, echte Influencerin. Sie beeinflusst.
Wie sie verkrustete Strukturen in einem konservativen Umfeld aufbricht, wie sie immer wieder ungewöhnliche Wege geht und die verrücktesten Lösungen findet, das hat sie beim ersten GUK am 26.10.2019 in Köln in ihrem mitreißenden und inspirierenden Vortrag erzählt.
Hier Natalies Vortrag in voller Länge: