Bestseller-Autorin Romy Hausmann: Dranbleiben, Scheitern, Sinn, Durchbruch

 

Redaktion & Text: Henriette Frädrich


Anfang 2019 erschien Romy Hausmanns fulminantes Thriller-Debut “Liebes Kind”, welches die Bestsellerlisten aus dem Stand im Sturm eroberte. Hunderte Amazon-Rezensionen, Lesungen, Buchbesprechungen - an Romy kommt derzeit niemand vorbei. Romys Thriller ist außergewöhnlich. Außergewöhnlich beängstigend - und das völlig ohne Waffen, Monster und Blutbäder, denn er setzt die gefährlichste aller möglichen Folterinstrumente ein: Den menschlichen Verstand.

Aber schauen wir mal hinter die Kulissen: Kam dieser unglaubliche Erfolg über Nacht? Da ist diese Romy scheinbar aus dem Nichts einfach da und mal eben on Top of the Literatur-World. Aber wie so oft: Das, was wir im Außen sehen und wahrnehmen, ist noch lange nicht das ganze Bild. Denn Romy kam nicht aus dem Nichts. Wie bei den meisten Erfolgsgeschichten ist auch ihr Erfolg im stillen Kämmerlein jahrelang hart erarbeitet.

In einem ihrer wunderbaren mymonk-Artikel schreibt sie über Scheitern und “Dranbleiben”:

„Wofür?“ fragst Du Dich also. „Wofür hab‘ ich mir die letzten Monate (oder vielleicht sogar Jahre) angetan, wenn das Ziel kein Stückchen erreichbarer geworden ist?“ Wenn Deine Hand immer noch ins Leere greift, in die Weite zwischen Dir und dem leuchtenden Horizont.

Glaub‘ mir, ich kenn‘ das. Ich frage mich seit inzwischen acht Jahren, warum ich mir immer noch hunderte Seiten an Romanmanuskripten aus meinem kleinen, müden Gehirn quetsche. Geschichten, die eh keiner lesen will (wahrscheinlich nicht mal mehr meine eigene Mutter). Und wenn es eine Frage gibt, die mich seitdem begleitet, die von Monat zu Monat, Jahr zu Jahr, getippter Seite um getippter Seite lauter wird in meinem Kopf, dann: Wieso sollte ich weitermachen? Warum nicht einfach aufhören, wenn es doch offensichtlich keinen Sinn hat?

Und sie gibt sich in dem Artikel selbst die Antwort, in dem sie die richtige Frage stellt: Worum geht es uns eigentlich?

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“Schreiben ist meine Art Ventil, mit dem klar zu kommen, was mich in der Welt beschäftigt. Ich habe angefangen zu schreiben, einfach, weil es mir Spaß machte. Ich schrieb des Schreibens wegen. Da gab es keine Gedanken daran, ob meine Geschichten zur Veröffentlichung taugten. Ob ich damit J.K. Rowling-mäßig schubkarrenweise Millionen scheffeln könnte. Was ein Verlag davon halten könnte. Ob ich mich möglicherweise blamierte. Worum geht es uns eigentlich? Was wollen wir erreichen und vor allem: für wen?”

Romy sagt in einem Interview, sie habe wenig “erwachsene Ängste”, wie z.B. die Angst vorm Scheitern oder sich zu blamieren. “Ich will mich ausprobieren und sehen, wie weit ich komme. Genau das ist mein ewiges Lieblingsthema. Vielleicht ist es ja so, dass man das Leben manchmal überzeugen muss, dass und wie sehr man es ernst meint. Wenn man glauben kann, hat man jeden Tag einen Grund aufzustehen. Wenn man glauben kann, fragt man sich nicht, wozu weitermachen. Man tut es einfach.”

Weitere wunderbare, tiefgründige, bewegende, smarte, philosophische und kluge Texte von Romy gibt es auf der Plattform mymonk. Dort betrachtet Romy die kleinen und großen Verzweiflungen und Melancholien des Lebens, hinterfragt und stellt Lösungsansätze vor – jenseits vom üblichen Tschakka-Motivations-Mist. Darin erzählt sie von all den persönlichen Dingen und Erfahrungen, die ihr wirklich wichtig sind: Von nicht-linearen Lebenswegen, von Stolpersteinen und Niederlagen, vom Mut zur Veränderung und der Zuversicht, auch im Scheitern stark sein zu können.

Und genau darüber hat Romy beim ersten GUK am 26.10.2019 in Köln gesprochen.

Hier Romys Vortrag in voller Länge:

 


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