Keine Panik, ist nur Technik! – Kenza Ait Si Abbou

 

Geile Uschis, die in Männeruniversen rocken, hatten wir ja nun schon mal hier im Blog und ich liebe es, wenn verkleisterte Geschlechterklischees aufbrechen (ein Hoch auf männliche Erzieher und Jungs mit Nagellack).

Daher begeistert mich die geile Uschi des Tages Kenza Ait Si Abbou auch so ungemein. Sie ist für diese doofen Klischees nämlich ungefähr das, was ein Vorschlaghammer für ein zartes Porzellantässchen ist. Sie rockt die, männlich dominierte, Tech-Branche und setzt sich gleichzeitig aktiv dafür ein, dass ihr Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen folgen.

Mit breitem Grinsen um die Welt

Auf ihrer »About Me«-Seite schreibt Kenza »Kenza Ait Si Abbou Lyadini: “viel weniger komplex dürfte mein Name auf keinen Fall sein – denn genau so viele Facetten spiegele ich in einer Person wieder.”

Das kann man so beschreiben. Sie ist nicht nur ein technisches Genie, sondern hält Vorträge über Technologie und den Umgang mit neuen Entwicklungen, hat 2020 ihr erstes Buch veröffentlicht und managt bei der Telekom die Felder Robotik und künstliche Intelligenz. Sie spricht außerdem sieben Sprachen und hat Arbeitserfahrungen rund um die Welt gesammelt.

Kenzas Vortrag vom GUK N°2 am 12.12.2020

Kenza ist ein “Geile Uschi Komplettpaket”!

Ihr Weg zum deutschen Urgestein Telekom beginnt in Marokko, dort wird sie geboren und verbringt ihre Kindheit damit, sich von ihrer Mutter Rechenaufgaben stellen zu lassen (wahrscheinlich auch noch mit anderen Dingen, aber diese Anekdote lese ich ganz häufig). Ihr Elektrotechnikstudium schließt sie Ende der 90er Jahre in Spanien ab. Schon damals beschäftigt sich Kenza mit Algorithmen, künstlicher Intelligenz und neuronalen Netzen.

Ihr erster Job nach dem Bachelor war bei einem Telekommunikationsunternehmen in Barcelona, »Dort habe ich die technische Seite kennengelernt, aber auch in Vertrieb und Logistik gearbeitet. Obwohl ich noch jung war, sind alle mit ihren Fragen zu mir gekommen, ich habe dort alle Aufgaben der Geschäftsführung kennengelernt«, erzählt sie in einem Interview mit dem cio Magazin.

Doch auch sie spürt nach ihrem Master-Studium in Berlin die Finanzkrise 2009. »Ich war Ingenieurin mit Berufserfahrung, hatte ein erfolgreich abgeschlossenes Aufbaustudium und war nach dem Studium monatelang arbeitslos.«

Aber Kenza ist nicht der Typ zum Verzweifeln. Sie macht sich auf den Weg nach China, absolviert an der Universität in Shanghai einen siebenmonatigen Sprachkurs und landet auf der Weltausstellung im spanischen Pavillon. Denn dort wurde eine Managerin gesucht, die Chinesisch und Katalan sprach.

Türen auf für Frauen in der Tech-Branche

Der Liebe wegen kehrt Kenza nach Deutschland zurück und bewirbt sich bei der Deutschen Telekom als Projekt Managerin. Auch dort findet sie schnell wieder zurück zu ihrer Herzensaufgabe: Mehr Frauen für Technik zu begeistern. Es gibt natürlich ganz viele gute Gründe, um für weibliche Verstärkung in der Tech-Branche zu werben. Viele Stellen sind unbesetzt, denn die Fachkräfte fehlen. Es ist also nur logisch, sich abseits vom Tech-Klischee des nerdigen Mannes umzusehen.

Kenza bemerkte schon früh die ­ungleich verteilten Chancen in diesem Feld. »Im Studium fiel mir auf, dass Frauen mehr leisten müssen, ­damit sie der Professor wahrnimmt.« Auch im Beruf entdeckte sie dieses Schema wieder. »Frauen dürfen sich nicht verstellen, sie sollen sich treu bleiben, aber sie sollten die Spielregeln kennen.« 

Es gibt verschiedene Gründe, warum Frauen sich nicht so selbstverständlich in technischen Berufen bewegen. Netzwerke fehlen, das Thema wird häufig schon sehr früh als »Jungssache« kategorisiert und so der Einstieg erschwert. Mit ihrem Buch »Keine Panik, ist nur Technik: Warum man auf Algorithmen super tanzen kann und wie wir ihnen den Takt vorgeben«, will sie die Hemmschwelle absenken. Zudem ist sie präsent in der öffentlichen Diskussion und ist Teil der Jury vom MINT-Award.

Was sie dazu bewegt, beschreibt sie in einem Interview mit dem eco Magazin:

»Wenn man nicht in so einer Box verhaftet ist, kann man auch sehr gut quer denken und über den Tellerrand hinaus schauen. Dann findet man Zusammenhänge, die jemand oder eine homogene Gruppe ohne diese diversen Erfahrungen gar nicht so sieht. Deshalb setze ich mich auch sehr für Diversity ein. Ich bin absolut davon überzeugt, dass Diversität richtig ist und etwas bringt. (...)

Als Leiterin vom Netzwerk Women@Telekom suche ich aktiv den Austausch mit weiteren Frauen-Netzwerken anderer Firmen, oder mit Selbstständigen-Netzwerken wie beispielsweise den “Global Digital Women” oder “Women in AI”.

Ich empowere Frauen, indem ich auf sehr, sehr viele Konferenzen gehe. Ich traue mich auf die Bühne zu gehen und über AI zu referieren, obwohl ich seit 15 Jahren keinen Algorithmus mehr selbst programmiert habe. Ich tue das nicht nur, um das Thema AI zu platzieren, sondern auch für das Female Empowerment. Ich zeige damit Präsenz und dass es Frauen gibt, die sich in dem Thema auskennen, die auch auf der Bühne darüber reden können. Umso mehr Frauen es tun, umso selbstverständlicher wird es. Die Mädchen nächster Generationen denken dann eben gar nicht erst: Oh, auf der Bühne stehen nur Männer. Podiumsdiskussionen mit rein männlichen Teilnehmern werden hoffentlich bald der Vergangenheit angehören.« 

 

Noch ein kurzes Nachwort in eigener Sache!

In den letzten Monaten hatte ich das ganz große Vergnügen wundervolle, starke und inspirierende Uschis hier abzubilden. Ich habe über ihr Leben gelesen, mich mit ihren Erfolgen und Rückschlägen beschäftigt. Welch wundervolles Potpourri an mutmachenden Geschichten ich hier zusammensammeln durfte!

Für mich waren und sind diese Texte Seelenfutter. Sie zu schreiben stärkt mich und ich hoffe sehr, dass ich euch einen Teil dieses Gefühls weitergeben kann. 

Danke an Henriette, die Ober-Uschi, für die grandiose Zusammenarbeit. 

Lasst uns zusammen die Welt ein wenig wärmer, heller und uschiger machen.

Eure Marie

 

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KENZA WAR ALS REDNERIN BEIM ZWEITEN GUK AM 12.12.2020 DABEI!



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