Greenfluencer mit Herz und Witz: "Kupferfuchs" Nadine Steuer

Redaktion: Marie-Christin Spitznagel

Beginnen wir diesen Text heute mal mit einer grundsätzlichen Frage: Was macht eine geile Uschi denn eigentlich aus? Dass sie sich selbst etwas aufbaut? Dass sie sich nicht beirren lässt und ihr Ding durchzieht? Dass sie sich für etwas einsetzt, das ihr wichtig ist? Darauf können wir uns doch einigen, oder? Gut!

Denn die geile Uschi, die ich euch hier präsentieren möchte, hat diese drei Punkte dicke erfüllt: Nadine Steuer, besser bekannt als “Kupferfuchs”. Angefangen hat sie noch während ihrer Ausbildung, ganz ungeplant, auf YouTube.

Ja, ich weiß, es gibt noch immer Menschen da draußen, die glauben, YouTube ist nur was für Teenies und «Content Creator bei YouTube» ist kein Job. Aber wir alle wissen doch, dass es dort neben der Aluhut-Uni und witzigen Katzenvideos richtig tolle Inhalte gibt. Videos, in denen ordentlich Arbeit und Herzblut steckt.

Wer von euch detaillierte Informationen zur Nutzung und Entwicklung der Videoplattform lesen möchte, der klicke bitte hier.

Nadine hat sich in den letzten 15 Jahren in der Vegan-Szene und auch in der Gaming-, Cosplay- und DIY-Szene einen Namen gemacht, hat einen Shop für vegane Kosmetik und ein Buch über veganes Backen geschrieben. Das ist ein ganz schön beeindruckender Lebenslauf. Dabei begann alles ganz zufällig.

Im Interview mit der Website “abi.unicum” erzählt sie, wie sie dazu kam, einen öffentlichen Kanal zu erstellen: “Das begann während des Fachabis. Aus Spaß habe ich für die Klassenkameraden verrückte Videos hochgeladen, sie aber auf privat gestellt. Die anderen fanden die Videos super, und irgendwann meinte einer zu mir: Warum zeigst du sie nicht öffentlich? Ich bekam dann auch wirklich gutes Feedback. Eigentlich bin ich aber gar nicht so extrovertiert. Das geht tatsächlich nur, wenn ich mit der Kamera alleine im Raum bin.”

Vom Gaming zum Cosplay zur veganen Backfee zur Unternehmerin

In den letzten Jahren hat Nadine sich ein breites Publikum aufgebaut, die ihr beim Backen, Kochen und Erzählen zusehen. Ihren Kanal nennt sie selbst das “chaotischste Backformat Deutschlands” und dort präsentiert sie fröhlich ihre veganen Rezepte. Außerdem bestätigt sie die wahrscheinlich größte Regel für Erfolg online:

Sei authentisch.

Es klingt inzwischen wie eine leere Phrase (und vielleicht ist es das inzwischen häufig auch), aber um heute erfolgreich zu sein, ist es unerlässlich, sich ehrlich und echt zu zeigen. Das bedeutet nicht, dass man alles preisgeben muss, aber es heißt, sich nicht zu verstellen. Für manche ist das eine sehr feine Grenze, die leicht überschritten wird.

In einem Interview mit dem Onlinemagazin “veganworld” wird sie auch darauf angesprochen und gefragt, warum sie manche Dinge mit ihrer Community teilt und manche eben nicht: “Man muss das ein bisschen differenzieren. Auch wenn es so wirkt – mein Mann und ich zeigen nicht alles, sondern nur einen kleinen Teil unseres Lebens. Wir zeigen weder Freunde noch Familie und achten sehr darauf, was man wirklich sieht.”

Authentisch zu sein heißt nämlich nicht unbedingt, sich öffentlich nackig zu machen.

Der Kupferfuchs erobert die Welt

Was mit Videos über Gaming und Cosplay startete, hat sich inzwischen zu einem größeren Unternehmen entwickelt. Neben ihren regelmäßigen Videos, die sie noch immer veröffentlicht, hat sie drei Onlineshops gegründet und bietet dort vegane Kosmetik und Kleidung an. Sie hat mit ihrem Mann ein veganes Backbuch entwickelt und kümmert sich auch noch um zwei ehemalige Laborschweine, die auf ihrem Hof leben dürfen. Ich finde Nadine tatsächlich ziemlich toll.

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In ihren Shops “Kupfergrün” und “Lune & Ori” bieten sie vegane und natürliche Deocremes, Shampoo-Bars und Badekugeln an. Dem Ganzen ging eine lange Entwicklung voraus, die Philipp offen und ehrlich auf seiner Website beschreibt: “... am Anfang haben wir den Aufwand komplett unterschätzt. Designs, Website, Flyer – alles fein, das kann ich. Strukturen, Abläufe, die Zielgruppe auf die neue Marke aufmerksam machen – ebenfalls kein Problem, da Nadine hier ihre Stärken hat. Aber aus “Wir hätten gerne Shampoos und Conditioner, am liebsten in den Richtungen Traube und Holunder” bis hin zum fertigen Produkt vergingen zwei Jahre.”

Die zwei sind echt unschlagbar zusammen (#couplegoals).

Ihre Inhalte zum veganen Kochen und Backen stoßen auf viel Neugier und Nachfrage. Ich habe mir ja extra für diesen Artikel einige ihrer Videos angesehen und hatte sofort Lust, auf ihrem Kanal weiter zu stöbern. Nadine ist witzig, sympatisch, und ich höre ihr wirklich gerne zu.

Überzeugt euch aber selbst!

Mit ihren beliebtesten Rezepten hat sie das eben erwähnte vegane Backbuch geschrieben: “Einfach vegantastisch Backen”

Eine ordentliche Entwicklung vom “Gamer-Mädchen auf YouTube”! Inzwischen besetzt sie wirklich wichtige und relevante Themen wie “nachhaltig Leben” und nutzt ihre Reichweite, um Dinge, die ihr wichtig sind, zu unterstützen.

In einer Zeit, in der sich ehemalige Fernseh-Promis auf Instagram über andere Menschen auf Instagram aufregen und die Bezeichnung “Influencer” als Beleidigung benutzen, zeigt Nadine, wie man mit Spaß und Ehrlichkeit auf Social Media Großes erreichen kann.

Vom Influencer zum Sinnfluencer zum Greenfluencer

Inzwischen ist in vielen ihrer Videos auch ihr Mann Philipp vertreten, der den größten deutschen YouTube-Channel zum Thema “veganes Kochen” hat (ganz ohne Verschwörungstheorien … ;-) !). Zusammen haben sie in ihren Videos eine echt schöne und lockere Dynamik, dass man ihnen gerne zuschaut. Sie backt, er kocht (oder andersrum) und beide haben eine Menge Spaß, die sich auf die Zuschauer überträgt.

Ich kann euch nur empfehlen, den Kupferfuchs mal genauer anzusehen – und wer nach diesem Text jetzt vermutet, dass ich ein kleines bisschen in diese geile Uschi verschossen bin, der hat durchaus Recht. Inspirierende Uschis kann man auch ruhig mal ein bisschen anhimmeln.