Die deutsche Stimme der Vernunft und fabelhafte Superfrau: Mai Thi Nyugen-Kim

 

Mein liebes Uschiversum – heute habe ich das besondere Vergnügen, über eine ganz fabelhafte Frau zu schreiben (also im Gegensatz zu sonst, wenn ich über fabelhafte Frauen schreibe, was natürlich etwas ganz anderes ist).

Die geile Uschi des Tages ist Doktor Mai Thi Nguyen-Kim, promovierte Chemikerin, Wissenschaftsjournalistin und insgesamt fabelhafte Superfrau. Die deutsche Stimme der Vernunft, die Vermittlerin von Informationen, die Bekämpferin von stumpfer Fake-News-Verbreitung. Ihr merkt, ich bin Fan und das wird kein kritischer Text. Ich finde Mai super und liebe ihren YouTube Kanal Mailab, auf dem sie es immer wieder schafft, komplexe Inhalte für Naturwissenschaftsstumpfnasen wie mich verständlich zu erklären.


Ein bisschen biografische Vorabinformation

Mai Thi hat vor einer Ewigkeit, als die Welt noch in Ordnung war und Phänomene wie Q-Anon noch unbekannt, begonnen, ihr Chemiestudium in den USA mit lustigen Videos aus dem Labor zu begleiten. Ihr YouTube Kanal The Secret Life of Scientists wuchs immer weiter und professionalisierte sich, wie das eben (bestenfalls) so ist. Gleichzeitig tritt sie bei „Science Slams“ auf und zeigt auch dort den Humor in der Wissenschaft. Mais Ziel ist es Wissenschaft aus ihrem Elfenbeinturm zu holen.

Ich habe euch mal meine Lieblingsvideos rausgesucht:

 

Inzwischen ist sie eine angesehene Wissenschaftskorrespondentin, die in Zusammenarbeit mit funk einen YouTube Kanal betreibt, bei Quarks moderiert und gehört, mit dem Godfather of Wissenschaftssendung Harald Lesch und dessen Kollegen Philip Häusser, zum Team der Sendung Terra X Lesch & Co. Außerdem hat sie inzwischen zwei Bücher veröffentlicht (Komisch, alles chemisch!, 2019 und Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit, 2021), einen Grimme Preis (und viele andere Preise) gewonnen UND ihr Video Corona geht gerade erst los erhielt den Titel Top Trendig Video des Jahres 2020 auf YouTube in Deutschland.

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Mai geht gerade durch die Decke und das zurecht. Denn sie steht für eine Kernüberzeugung der geilen Uschis: Wissen. Wissen ist sexy, Wissenschaft bringt uns voran, und die Zeiten, in der wir uns die Finger in die Ohren stecken und Lalalalalala brüllen konnten, wenn uns jemand unbequeme Wahrheiten eröffnete, sind vorbei.


Mit Wissen gegen Unsinn – das mögen nicht alle

In Mais aktuellem Buch geht es vornehmlich um den Umgang mit Verschwörungstheorien. Mit ihrer kritischen Auseinandersetzung macht sie sich natürlich nicht nur Freunde. Die typischen Verdächtigen aus dem Verschwörungssumpf mögen Mai natürlich gar nicht. Leider wird auch sie regelmäßig bedroht und diskreditiert. Ähnlich wie ihre Kollegin Pia Lamberty, die auch zu Verschwörungstheorien forscht und publiziert, hat Mai inzwischen persönliche Security. Mord- und Gewaltandrohungen bekommt sie leider nicht selten.

Die Gewalt und die Einschüchterungsversuche gegen Journalisten, gerade aus den Reihen der sogenannten Querdenker, sind ein Grund, warum Deutschland von Reporter ohne Grenzen vor kurzem innerhalb des Pressefreiheitsrankings herabgestuft wurde. Von Platz elf auf Platz 13. Ziemlich bitter, dass die angeblichen Verfechter der Meinungsfreiheit, aktuell ihre größte Gefahr sind.

In einem Interview mit “Die Zeit” sagt Mai dazu:

„[...] es macht mich wütend und traurig. Diejenigen, die von unterdrückter Medienfreiheit und Manipulation faseln, sind die, die dann Journalistinnen und Journalisten bedrohen. [...] Im Netz kursieren die verrücktesten Theorien über mich: Ich wäre die persönliche Einflüsterin von Angela Merkel. Oder ich wäre von Bill Gates bezahlt oder ich würde persönlich vom Impfstoff profitieren. Die Anonymität im Internet schützt die Angreifer. Letztendlich ist es schwierig einzuschätzen, wie groß die Bedrohung tatsächlich ist. Ich möchte hier keine Details erzählen, nur so viel: Ich gehe nirgendwo mehr hin, ohne persönliche Security. [...] Natürlich steckt in einigen Kommentaren etwas rassistisches oder sexistisches. Tatsächlich scheint es da meist besonders zu stören, dass ich eine Frau bin, weniger der Migrationshintergrund. Mein Eindruck: Von einer Frau wollen sich manche Männer nichts erklären lassen. Schon gar keine Naturwissenschaften.“

Ziemlich bitter, oder?

Was kann man denn dagegen tun, dass sich nicht nur die Fake-News, sondern auch der damit verbundene Hass gegen Andersdenkende weiterverbreiten?

Mai spricht sich dafür aus, gerade jungen Menschen in Medienkompetenz zu schulen, ihnen zu zeigen, wie man Quellen überprüft. Wie aber geht man mit Menschen um, die der Schule schon entwachsen sind?

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Ja, wir brauchen einen anderen Blick auf Wissenschaft. „Wir als Gesellschaft bewerten Naturwissenschaften als Genie- oder Freakwissen und weniger als Allgemeinwissen - und das fällt uns jetzt in der Pandemie auch mit auf die Füße“, sagte sie im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz, über das die Frankfurter Rundschau berichtet.

„In dem Informationszeitalter, in dem wir gerade leben, mit dem Informationsüberfluss, werden Medien- und Quellenkompetenz immer wichtiger“, sagte Mai. „Wenn man nicht weiß, was ein Virus ist, kann einem Attila Hildmann oder Xavier Naidoo natürlich sonst was erzählen.“

Kein Wunder, dass die beiden Schwurbelkönige sich schon auf Mai eingeschossen haben.


Wie geht es jetzt also weiter?

Auch wenn sich die Coronakrise eines Tages auflösen wird, die Wissenschaftsverweigerer werden vermutlich leider bleiben. Schon jetzt vermuten einige Menschen, dass die Bewegung von der Pandemieleugnung zur Klimakrisenleugnung gehen wird. Auch hier muss weiter mit Informationen und Aufklärung gegengehalten werden.

Wir alle sind verantwortlich dafür, Nachrichten zu prüfen, bevor wir sie weiterleiten. Das gilt auch für die 500ste „WhatsApp ändert seine AGBs, jetzt musst du das hier in deinen Status posten, sonst klauen sie deine Daten“-Nachricht, die in jeder Familiengruppe geteilt wird.

Bitte checkt immer erstmal mindestens zwei seriöse (!) Quellen, bevor ihr Nachrichten weiterleitet. Außerdem: Bilder auf Facebook mit Zitaten drin, sind keine seriösen Quellen. Uns allen ist es schon passiert, dass wir zu schnell auf „teilen“ oder „weiterleiten“ klicken. Wir können aber alle versuchen, es besser zu machen und gemeinsam gegen die wüste Verbreitung von falschen Meldungen vorzugehen.

Das wäre doch schön, oder?


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