Mit dem Domina-Prinzip Herrschaft über sich selbst erlangen

 

Redaktion: Anika Tiegs (Gastautorin)

Wo fange ich denn mal an?

Diese Frage habe ich mir nicht nur für dieses Projekt gestellt. Denn wo fängt man an, wenn es darum geht zu finden, wozu man eigentlich da ist und was man hier auf der Welt eigentlich will? Startet man an dem Punkt, an dem man auch körperlich angefangen hat an, bewusst zu realisieren, dass man denken kann? Oder hat die Kindheit mit der Suche nach der Antwort nichts zu tun? Liegt es nur am Umfeld und den Erlebnissen, die man nicht unterschätzen sollte? Oder was bringt einen zu einem Leben, das sich wirklich nach dem Eigenen anfühlt? Und was ist eigentlich dieses Schicksal?

Diverse Theorien stellen ja diverse Möglichkeiten dar, sich daran zu begeben, Herr darüber zu werden, wer man ist, bzw. wer man am Ende sein will. Aber um gefunden werden zu wollen, muss man ja erstmal aufhören, sich vor sich selbst zu verstecken. Und damit wären wir beim Thema:

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Als Kinder haben wir uns bewusst versteckt – es war ein Spiel, was sehr viel Freude bereitete und Stunden der Unbeschwertheit bescherte. Heute läuft das ganze Versteckspiel eher unbewusst ab. Der Wald, der Garten, das Haus, der Schulhof wurden durch die virtuelle Welt ersetzt, in der man sich so gut verstecken kann, dass man gar nicht gefunden wird und manch einer sich selbst sogar verliert.

Ob es in der Spielewelt ist, in der man sein inneres Kind wieder 15 aufleben lassen, die Shoppingwelt, in der man seinen kreativen Teil ausleben und sein Äußeres einpacken, in der Datingwelt, in der man vermeintliche Selbstwertdifferenzen ausmerzen oder in der verbotenen Welt, in der man heimlich Fantasien zulassen kann, ohne peinlich berührt zu werden - verstecken kann man sich da sehr gut.

Eins der größten Herausforderungen der Menschen heutzutage sind die Ablenkungsmöglichkeiten. Was in manch anderen Kulturen wirklich noch als Hobby genutzt wird, ist in vielen Teilen der Welt zum eigentlichen Lebensinhalt geworden. Wie viele Menschen fristen ihr Dasein, leben im Funktionsmodus und siechen dahin im Rampenlicht der eigenen Truman Show. Sicher gibt es auch die Menschen, die sich die Zeit, den Raum und den Willen nehmen, zu suchen – sich zu suchen – den typischen Sinn des Lebens eben. Aber offensichtlich scheinen da noch zu viele Menschen sich nicht ranzutrauen und bauen sich ihre Komfortzone auf, die sie aus Angst, Scham oder persönlichen anderen Gründen nie mehr verlassen. Welche Faktoren da, aber auch generell eine große Rolle spielen, werde ich im Verlauf aufzählen und genauer durchleuchten.

Diene dem Leben.

Diesen Satz verstehen viele Kulturen auf verschiedene Weisen. Während zum Beispiel in Indien viele Menschen sich dem Glauben verpflichten und den Lebensinhalt darauf konzentrieren, Götter anzubeten und ihnen zu dienen, um in den Zustand des Moksha zu gelangen (Erlösung aus dem Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt), oder Muslime 5 Mal am Tag beten, um ihrem Gott zu huldigen, wissen viele andere Menschen nicht, woran sie überhaupt glauben sollen. Der Glaube und die Religion sind für viele der Kern des Lebens, für andere hat er zumindest nicht viel mit der Religion zu tun. Was aber jedem Menschen bleibt, der sich mit dem ganz eigenen Sinn des Lebens beschäftigen will, ist der Glaube an irgendwas. Oft fehlt der wichtigste, und zwar der an sich selbst. Aber dieses Buch soll dazu dienen, anhand meiner Geschichte ein Beispiel zu bieten, was der Glaube an sich selbst mit sich bringt und zeigen soll, dass das Ziel am Anfang noch gar nicht feststehen muss. Hauptsache man fängt an und macht.

An dieser Stelle sei angemerkt, dass ich ab einem bestimmten Punkt des Domina-Prinzips vom „inneren Team“ (in Anlehnung an Schulz von Thun, der dieses Modell geprägt hat) sprechen werde. Welche Rolle dieses Team im Domina-Prinzip spielt, woraus es besteht und warum die Mitglieder dieses Teams vieles beeinflussen, zeige ich dir im Verlauf dann immer mal wieder. Die Vorstellung meines Teams anhand persönlicher Beispiele soll dir eine Hilfe sein, deine zu finden und soll dir helfen herauszufinden, ob du schon ein Teamplayer bist, oder immer nur auf die gewohnten Stimmen hörst. So wie die Domina Mittel zum Zweck war für mich zu beweisen, dass der konventionelle Weg nicht immer meiner ist, können die innere Kommunikation und ein abschließendes Votum Mittel zum Zweck sein, den wahren und ganz eigenen Sinn zu finden. Und wenn man dazu noch ein paar wichtige Schritte beachtet, in meinem Prinzip sechs, kennt man nicht nur sein inneres Team besser, sondern ist dem eigenen Sinn ein Stück weit nähergekommen. Das Wort „Domina“ besteht nicht umsonst aus sechs Buchstaben. Manchmal kann man aus einfachen Dingen was super Sinnvolles machen.

Das Leben ist die Plattform. Was wir darauf machen, liegt ganz bei uns. Ihm zu dienen und dafür zu sorgen, dass die Plattform nicht ihre Form verliert, ist das eine – sich selber zu formen und durch konsequente Entscheidungen und wichtige Schritte Herr über sich selbst zu werden, statt fremdbestimmt zu sein, ist die andere.

In diesem Buch lernst du die Methode kennen, die mich auf den Weg gebracht hat, die Plattform meines selbstbestimmten Lebens zu finden. Die Zeit als Domina hat genau durch ihre behaftete Welt meine bisherige auf den Kopf gestellt und gezeigt, dass „einfach mal machen“ eine wunderbare Herangehensweise ist, all den Seitenwinden des Lebens zu zeigen, wo ihr Platz ist.


Das Domina-Prinzip: Herrschaft über sich selbst

Der Druck, der bei manch bevorstehenden Entscheidungen da ist, wächst so konsequent wie der Wunsch, die Entscheidung schon längst getroff en zu haben. Ein Teufelskreis, und lange versucht man durch Ausreden und die bereits beschriebenen Faktoren, die Veränderung nach hinten zu schieben. Sind wir Menschen nicht komisch? Wir wollen eine Lösung und rennen gleichzeitig davor weg?

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Im folgenden Kapitel stelle ich dir meine Methode vor, die ich unbewusst schon lange anwende, sie aber mit der Zeit erst betiteln konnte. Muster soll man eigentlich eher durchbrechen – diese Methode dient allerdings als gutes Muster, um Herr über sich selbst zu werden, indem man die Schritte einzeln durchgeht, wenn man vor Herausforderungen, Wünschen, Ängsten oder sonstigen lebensdienlichen Situationen steht. Warum nenne ich es „Das Domina-Prinzip“? Für mich könnte es passender nicht sein. Denn zum einen muss ich in der Rolle als Domina Herr über eine Situation sein, und zum anderen war die Entscheidung, eine zu werden, sehr hilfreich für meinen weiteren Werdegang. Als Erweiterung meines eigenen Horizontes, aber vor allem als Instrument für die Erkenntnis, dass es sehr erfüllend ist, den Spagat zwischen Alltag und ganz eigener kleinen Welt zu meistern – unabhängig vom Domina-Dasein.

Egal in welchem Lebensabschnitt man sich gerade befindet – Entscheidungen müssen immer getroffen werden. Sicher, die Entscheidung, Domina zu werden, war eine große und musste gut durchdacht werden. Aber musste sie das wirklich? Was macht sie denn zu einer großen Entscheidung? Was unterscheidet sie von anderen für mich Wichtigen, wie z.B.:

  • Damals zu beschließen, alleine nach Hamburg zu ziehen.

  • Den ersten Job nach 6 Monaten zu kündigen, um mich nicht komplett im Irrenhaus zu verlieren.

  • Mir mit 26 Jahren einzugestehen, dass ich Hilfe brauche,weil irgendwas völlig aus dem Ruder läuft.

  • Nach 2 Wochen Beziehung zu meinem neuen Freund zu ziehen,ohne genau zu wissen, wer er eigentlich ist.

  • Weiterzuziehen in eine fremde Stadt für meinen potenziellen Traumjob.

  • Nach 7 Wochen gekündigt werden und entscheiden zu müssen, wie es nun weitergeht.


… die Liste ist lang…

Es war also keine größere oder kleinere Entscheidung als alle anderen, die den weiteren Werdegang meines Lebens beeinflusst haben.

Warum fiel genau sie mir dann so schwer? Am Ende waren es wohl alle Faktoren, die ich in den vorherigen Kapiteln bereits beschrieben habe. Hätte ich einfach nur für mich entschieden, dass ich alles so weitermache wie bisher und nur nebenbei meinen Horizont erweitere und mir ein Taschengeld hinzuverdiene, wäre es sicher nicht ganz so schwer gewesen. Es hätte alles im Stillen passieren können, denn auch, wenn mir da jemand begegnete, der nicht eingeplant war, hätte das Vegas-Versprechen gegolten – was da passiert, bleibt da. Natürlich könnte ich jetzt auch den Zeigefinger heben und dafür werben, zu seinen sexuellen Vorlieben zu stehen, aber soweit muss es ja gar nicht kommen. Es ist ja legitim, dass jeder Seins hat.

Aber nein, ich habe mich ja parallel zum Domina-Dasein auch dazu entschlossen, diese Station öffentlich zu machen. Warum? Sicher auch um aufzuklären. Denn wenn etwas völlig überholt ist, dann ist es das Verständnis dieser Welt. Aber was für mich von Anfang an einen noch höheren Stellenwert hatte, war genau dieses Thema, was ich mit mir selbst hatte: Warum fällt mir genau diese Entscheidung so schwer? Es darf doch in Ordnung sein, Teil des ältesten Gewerbes der Welt zu sein. Oh mein Gott, ich bin Teil des ältesten Gewerbes der Welt – ich bin offiziell eine Prostituierte. Jeder soll das machen, was er möchte, solange er oder sie nichts Unrechtes anderen Gegenüber tut! Kann ich wirklich jedem in dieser Welt gerecht werden? Was passiert, wenn es rauskommt?

Und schon war ich wieder gefangen in den externen Faktoren, die ich bereits beschrieben habe. Am Ende stand ich wieder am Anfang und verlor mich in der Hinterfragung sämtlicher getroffenen Entscheidungen. Um mich selbst ein wenig zu überlisten, traf ich wahrscheinlich genau deshalb die Entscheidung, einen Podcast zu machen und einfach mal anzufangen. Womit wir beim Knackpunkt wären, den viele nicht überwinden können. Einfach mal machen. Viele Menschen verlieren sich in der Angst und der Abwägung vor Entscheidungen. Will Smith hat einmal folgendes gesagt:


„Du musst dich daran erinnern, dass Angst nicht

echt ist. Sie ist ein Produkt der Gedanken, die du

kreierst. Verstehe mich nicht falsch. Gefahr ist sehr

echt, aber Angst ist eine Entscheidung.“


Abgesehen davon, dass ich diesen Menschen mit all seinen Einstellungen zum Leben und seinen Filmen eh schon feiere, finde ich diesen Satz sehr passend, bezogen auf unser Thema hier. Dass Gedanken einen sehr großen Stellenwert in jeglichen Lebenssituationen haben, steht außer Frage. Gedanken sind mit die größten Killer zur Entscheidungsfindung und somit zum ersten Schritt ins selbstbestimmte Leben. Hätte ich mich in den jeweiligen Momenten in den Gedanken verloren, hätte die Angst gesiegt und ich hätte die zumindest halbwegs sichere Variante A gewählt – alles so machen wie bisher und wenn überhaupt nur Domina werden. Denn:

„Your thoughts affect your emotions,

your emotions affect your decisions,

your decisions affect your life.“

Buddha


Durch dieses Zitat von einem, der meines Erachtens Vieles verstanden hat, wurde mir bewusst, wie wichtig es ist, abzuwägen, welchen Platz die Gedanken im ersten Schritt in der Entscheidungsfindung und im zweiten Schritt zum Handeln haben dürfen.

Dass es einen viel schöneren Rattenschwanz hervorruft, wenn wir anfangen, Entscheidungen „einfach“ mal zu treffen, konnte ich feststellen, als ich genau dies tat. Denn was passiert dann? Je mehr man beginnt, eigene Entscheidungen zu treffen, die aus sich selbst herauskommen und die man liebt, desto weniger braucht man die Bestätigung anderer Menschen.

Was erreichen wir dadurch? Kramen wir nochmal die externen Faktoren hoch. Schauen wir, wie oft diese (und da stehen andere Menschen ja ganz oben in der Liga des sich gelähmt-Fühlens) einen daran hindern, den im wahrsten Sinne des Wortes entscheidenden Schritt zu gehen, werden wir schnell erkennen, dass Hilfe zur Selbsthilfe durch dieses Prinzip erreicht wird. Denn dass man sich nach einer großen Entscheidung leichter fühlt, kann jeder bestätigen (und wenn auch nach anfänglichem Hinterfragen). Und wie leicht fühlt es sich dann wohl an zu erkennen, dass die Meinung anderer Menschen (zumindest die, die keinen Einfluss auf das eigene Leben haben) sowas von egal ist. Entscheidungshelferchen, die aus dem direkten Umfeld kommen und die unterschiedliche Kriterien und Ansichten ans Tageslicht bringen, stehen auf einem anderen Blatt. Sich diese anzuhören und mit in die eigene Entscheidung einzubinden, ist sehr hilfreich – den entscheidenden Schritt gehen, muss man aber selber.

Hier als kleiner Wink: ist es nicht faszinierend, wie viel wir oft auf Meinungen wildfremder Menschen geben, die deine Entscheidungen nur anhand ihres bisher erbauten Weltbildes bewerten können? Ob richtig oder falsch – wer entscheidet denn, was richtig oder falsch überhaupt ist? Und glaub mir, wenn ich mich etwas in den letzten 2 Jahren als Domina gefragt habe, dann ist es, was eigentlich die genaue Definition von „normal“ ist und wer sie bestimmt.

Also: man ist immer nur eine Entscheidung weit weg von einem weiteren Schritt in ein selbstbestimmteres Leben.

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Und wie du gleich sehen wirst, ist vieles etwas einfacher, wenn man das Prinzip beherzigt. Mit diesen Schritten konnte ich viele Entscheidungen relativieren und gleichzeitig mit voller Überzeugung treffen. Und was das Allerwichtigste ist? Ich habe nach einer Entscheidung auch was getan. Denn was bringt eine konsequente Entscheidung, wenn man danach keinen Schritt nach vorn macht?

Klar - einfach mal machen klingt im ersten Moment sicher unüberlegt – so einfach kann es ja gar nicht sein, sonst hätte man es bestimmt schon längst getan, was man schon immer mal machen wollte und wozu man sich ja schließlich gerade eben entschieden hat. Und schon versklavt man sich wieder den eigenen Ängsten und Gedanken, die einen bisher vom großen Wunsch abgehalten haben und handelt, wie gehabt, nach den bereits beschrieben Mustern.

Ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt, um erst den ersten und dann ganz viele weitere Schritte zu gehen.


Neugierig und weiter lesen?

 

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