Räumt den Spielzeugladen auf: Lego-Chefin DACH Karen Pascha-Gladyshev

 

Redaktion: Marie-Christin Spitznagel

Hallo Uschination!

Heute darf ich euch wieder eine ganz zauberhafte Uschi vorstellen, die auch noch in einem Unternehmen arbeitet, das ich liebe. Karen Pascha-Gladyshev ist die Deutschlandchefin von – LEGO!

Ich glaube, von dem Job habe ich schon als Kind geträumt, kurz nachdem ich aufgehört habe »Prinzessin« als Berufswunsch anzugeben und bevor ich wusste, dass man als LEGO-Chefin nicht den ganzen Tag rumsitzen und mit den Klötzchen bauen darf.

Als ich allerdings angefangen habe über Karen zu recherchieren, fiel mir sofort eine Sache auf – die erste Seite der Google Ergebnisse hatte größtenteils Titel wie »LEGO-Chefin und Homeschooling – so schafft sie alles« oder »Die Mutterschaft macht mich zu einem guten Krisenmanager« und so weiter.

Mein erster Impuls war daraufhin mich genervt zu fragen, warum die Geschäftsführerin eines riesigen Unternehmens für Deutschland, Österreich und der Schweiz über ihre Rolle als berufstätige Mutter sprechen muss. Natürlich werden ihre männlichen Kollegen das nicht gefragt.

Andererseits ist es schlicht die Lebensrealität, dass sich in der Coronakrise Frauen, im Vergleich zu ihren Partnern, verstärkt um ihre Kinder kümmern. Natürlich kann man das nicht ausklammern.

Jedenfalls löst dieses Mengenverhältnis zwischen informativen Artikeln und »Sie kümmert sich so gut um ihre Kinder, trotz Job« Artikeln, bei mir doch einen dezenten Drang dazu aus, mich in ein grünes Wutmonster zu verwandeln und Redaktionsräume kaputtzuschlagen.

Aber fangen wir vorne an.

Karen räumt im Spielzeugladen auf

(Ich entschuldige mich erstmal für den schlechten Wortwitz, aber er war da und ich musste ihn einfach nehmen.)

LEGO ist Marktführer für Spielzeug in Deutschland. Karens Aufgabe war also nicht, ein marodes Unternehmen wieder aufzupolieren, sondern diesen Erfolg auszubauen und zu erhalten. Im Februar 2019 übernimmt sie die Position der Geschäftsführerin der LEGO GmbH in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für diesen Job bringt sie über 19 Jahre Marketing- und Vertriebserfahrung mit. Nach ihrem Studium in Hamburg war sie unter anderem bei Procter & Gamble, British American Tobacco und L’Oréal tätig. Ihre Station vor LEGO war bei L’Oréal Professionnel in Deutschland, wo sie als Geschäftsleiterin tätig war.

Karen ist also eine geile, geschäftstüchtige und kompetente Uschi.

Darauf können wir uns einigen. Aber auch mit dem speziellen Publikum bei LEGO kommt sie gut zurecht. Schließlich hat das Kinderspielzeug auch viele Fans, die die 35 schon dezent hinter sich gelassen haben und diese Marke heiß und innig lieben. Inzwischen weiß man nun leider auch, dass genau diese Fans tendenziell am schwierigsten zufriedenzustellen sind. Toxic Fandom gibt es nicht nur bei Star Wars, sondern eben auch bei LEGO.

Aber Karen nimmt auch diese Gruppe ernst und tritt bei Fanformaten wie »Zusammengebaut TV« auf und bespricht gemeinsam mit ihrem Marketingchef neue Ideen. Fast eine Stunde lang!

Karen ist also ganz offensichtlich perfekt für diesen Job, professionell, erfahren und leidenschaftlich. Dennoch leitet die Neue Züricher Zeitung einen Artikel über sie so ein:

»Die LEGO-Managerin Karen Pascha-Gladyshev will in der Schweiz Marktanteile gewinnen und LEGOsteine wieder in die Hände der Kinder bringen – trotz dieser herausfordernden Aufgabe bleibt ihr immer genug Zeit für ihre eigenen Kinder.«

An dieser Stelle dürft ihr euch wieder vorstellen, wie ich mich in ein grünes Wutmonster verwandel. Gleichzeitig möchte ich ja einerseits fragen »Warum?«, aber andererseits wissen wir alle warum. Ich warte noch auf ein Interview mit Friedrich Merz, in dem er gefragt wird, wie viel Zeit er denn so mit seinen Kindern verbracht hat. Dabei gibt es so viele tolle Dinge, über die man mit Karen reden könnte. Ihre kreativen Ideen LEGO noch bekannter zu machen (falls das überhaupt geht), ihre Aktionen um Kinder während des Lockdowns zu beschäftigen oder, keine Ahnung – eine ganz wilde Idee, einfach Dinge, die generell mit ihrem Job und nicht mit ihrem Privatleben zu tun haben?

Zu sagen »Meine beiden Kinder mögen auch LEGO« ist keine Einladung bei jeder (un)passenden Gelegenheit nachzufragen ob und wie sie denn im Homeoffice mit ihren Kids klarkommt.

Aber, ich möchte mich gerade nicht mehr aufregen. Also, kümmern wir uns mal um all die coolen Sachen, die sie aktuell mit LEGO D-A-CH so treibt!


Mehr Liebe für LEGO

Mehr Aufmerksamkeit für den weltweit größten Spielzeughersteller, geht das überhaupt? Das dänische Familienunternehmen (ja, tatsächlich sind die Enkel des Gründers Mehrheitsaktionäre) ist aus deutschen Kinder- und Wohnzimmern nicht mehr wegzudenken. Um sich auf dieser Position zu halten, verfolgt das Unternehmen mehrere Strategien.

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Die Verknüpfung der klassischen Steine mit digitalen Geräten ist ein Projekt, das Karen genau im Auge hat: »Kinder unterscheiden heute nicht mehr zwischen realem und virtuellem Spiel«. Mit der LEGO Welt Hidden Side können Kinder ein Spiel aufbauen und gleichzeitig auf dem Tablet oder dem Smartphone spielen. Eine grandiose Möglichkeit die kleinen Steine, die es immerhin seit 1949 gibt, weiter interessant zu halten, auch für jüngere Generationen.

Eine wirklich aufsehenerregende Aktion hat sie im September 2019 mit ihrem Marketingchef der Schweiz umgesetzt: ein lebensgroßer X-Wing Fighter aus Star Wars – gebaut aus Legosteinen auf dem Jungfraujoch.  

Eine wirklich megagute Aktion. Karen ist aber auch direkt bei weiteren Events am Start, die dazu beitragen sollen LEGO auf seinem Platz als Marktführer zu halten. Zum Beispiel das Event »Rebuild the World« in Berlin im September 2019. Dort wurde ein riesiges Herz mit einem Riss in der Mitte an eine Hauswand gemalt, dass Passanten und Besucher dann mit LEGOsteinen wieder zusammenfügen konnten.

Ganz ehrlich – Karen ist einfach eine kompetente und sympathische Frau, die ihren Job bei LEGO sicherlich super machen wird und um den ich sie auch ein kleines bisschen beneide (auch wenn ich natürlich keine Ahnung von Geschäftsführung habe, aber dafür kann ich voll gut mit LEGO bauen).

Wahrscheinlich hätte ich einen Artikel über ihre Arbeit in der aktuellen Krise auch spannend gefunden. Aber auf einen Schlag zehn Artikel zu sehen, von denen die Hälfte vor der Coronakrise entstanden und in deren Einleitung quasi stand »Sie ist Geschäftsführerin und kümmert sich trotzdem um ihre Kinder«, muss das denn sein? Warum wird bei Frauen in Chefetagen dieser Drang verspürt zu versichern, dass ihre Kinder nicht verhungern? Können wir das bitte entweder sein lassen oder das bei Artikeln über Männer in Führungspositionen auch einführen?

Eins von beiden fänd ich cool. Dann muss ich mich darüber nicht mehr aufregen und mich nur noch darüber freuen, wenn so geile Uschis wie Karen tolle Ideen für tolle Produkte haben.

 

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