Kraft und Krise: Stell dir vor er fällt!
Ein Gastartikel von: Céline Koch
Bestimmt hast du schon mal Jenga gespielt. Du weißt schon, das Geschicklichkeitsspiel, bei dem jede Menge Holzsteine zu einem Turm aufeinander gestapelt werden. Dieser Turm ist ein Sinnbild für dein Leben oder genauer gesagt, die Idee, die du von deinem Leben hattest und hast. Jeder Klotz, der nun vom übermächtigen Zeigefinger des Universum herausgenommen wird – mal gleitend und leicht, mal etwas holpriger und mit Kraft – repräsentiert die Dinge, die du dir anders vorgestellt hast. Schauspielerin statt Lehrerin, doch keine Kinder anstelle der zwei, Leben im Ausland... Und jetzt stell dir vor, er fällt! Es gibt drei Möglichkeiten, wie du reagieren kannst:
Du kannst dich geschlagen geben. Ist ja immerhin so vorgesehen. Zusammenkrachen heißt verlieren.
Du kannst versuchen, all deine Kraft aufzuwenden, um das wacklige Gerüst aufrechtzuerhalten.
Oder du nutzt die Kraft des Zusammensturzes und zauberst etwas Neues.
Das Wort Krise stammt von dem griechischen Wort krisis ab und bedeutet nichts weiter als “Entscheidung” oder “entscheidende Wendung”. Somit markiert die Krise einen Moment des Umbruchs, der noch vollkommen wertfrei zu beurteilen ist. Die negative Haltung, die wir Menschen gegenüber Krisen haben, stammt vom irrwitzigen und vollkommen unnatürlichen Glaube, dass Kontrolle, Sicherheit und Uniformität Kennzeichen für ein erfolgreiches und glückliches Leben sind.
Spätestens mit dem Eintritt in unser Bildungssystem lernen wir, dass es darum geht, jeden Tag möglichst gleich zu sein: zur gleichen Zeit aufzustehen, zu frühstücken, zu lernen und stillzusitzen, um uns dann zur gleichen Zeit zu bewegen und zu spielen. Mir ist die Notwendigkeit einer Struktur in diesem Kontext vollkommen klar, dennoch entfernt sie uns zunächst von unseren natürlichen und individuellen Bedürfnissen. Dass uns das Bildungswesen und später der Arbeitsmarkt kaum Möglichkeiten gibt, individualisierte Pausen einzulegen, außer krank zu sein, erklärt meiner Meinung nach unter anderem auch den hohen Anstieg an psychischen Erkrankungen als Grund für den Berufsausstieg. Wenn wir also lernen, dass wir jeden Tag unseres Lebens möglichst gleich sein sollen (dazu gehört übrigens auch noch, möglichst gleich gut gelaunt, gleich schön und effizient), ist es selbstverständlich, dass wir daraus auch ein möglichst gleichbleibendes Leben ableiten. So ein Leben suggeriert uns das Gefühl von Sicherheit und Kontrolle.
Bevor du einen neuen Turm bauen kannst, muss der alte erst mal zusammenstürzen.
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Da braucht es die Krise, um uns deutlich zu machen, dass wir so viel weniger kontrollieren können, als wir vielleicht glauben. Der Tod eines geliebten Menschen, eine Krankheit, den Verlust unserer Arbeit oder die Trennung von unserem Partner oder unserer Partnerin. Oder eine Pandemie, die uns einmal den Boden unter den Füßen wegzieht. Die Krise ist die Einladung an dich, dein Leben aufs Genauste zu prüfen. Was hat Bestand? Was willst du wirklich? Was ist es wert, dass du so viel Zeit damit verbringst? Was willst du? Ja, genau du! Die Krise ist der entscheidende Wendepunkt, der Punkt, an dem deine Entscheidung eine Wendung kennzeichnet und dir damit die Möglichkeit gibt, dein Leben neu zu denken und neu zu gestalten. Bevor du einen neuen Turm bauen kannst, muss der alte erst mal zusammenstürzen.
Im Tarot steht die Karte Der Turm genau dafür: Erschütterung, Zerstörung und Umbruch. Der Turm vermittelt uns eine scheinbare Sicherheit, zeigt aber vielmehr den Versuch, die Veränderungen des Lebens und den natürlichen und lebensnotwendigen Wandel innerhalb eines solchen zu verhindern. Wir mauern uns in eine möglichst stabile Form ein, die darauf aus ist, zu kollabieren. Denn deine Seele braucht Platz. Der Umsturz, die Krise bringt dich also in Verbindung mit deinem Seelenplan.
Und ja, ich glaube daran, dass jede Seele hier auf dieser Erde lebt, um einen ganz einzigartigen Plan zu erfüllen und zu durchleben. Die Krise gibt dir den Mut, etwas Neues zu beginnen – ist ja eh schon alles im Eimer – den du vielleicht ohne sie nicht aufgebracht hättest. Sie lässt dich erkennen, dass du Gestalter*in deines Lebens bist. Indem du dein Leben bewusst gestaltest, gestaltest du auch die Gesellschaft, in der du lebst. Denn es gibt ein paar Dinge, die du dann doch kontrollieren kannst: deine Gedanken (ja, das geht), deine Worte und deine Handlungen. Klingt abgedroschen? Ist aber wahr. Und das Prinzip des Karma umschreibt letztlich nichts anderes als das Prinzip von Ursache und Wirkung. Alles, was du machst, hat eine Konsequenz. Take this!
Deine Seele will mehr!
Deshalb finde ich die negative Betrachtung der sogenannten Midlifecrisis vollkommen daneben. Wer keine Midlifecrisis durchlebt, hat entweder alles richtig oder alles falsch gemacht. Sie ist für mich die fortgesetzte Pubertät, die Emanzipation von gesellschaftlichen Strukturen und kollektiven Glaubenssätzen. Sie wird vielleicht nicht von allen Menschen vollkommen konsequent gelebt, aber sie zeigt das Aufbegehren nach mehr. Und ja, deine Seele will mehr! Wenn du eine einzigartige Seele bist, dann darf, nein, muss auch dein Leben einzigartig sein. Ich verstehe die Angst, ich weiß, dass es vielleicht nicht leicht ist. Frage dich: Wenn alles für mich möglich wäre, wie würde ich leben? Wo würde ich arbeiten und wohnen? Wen und wie würde ich lieben? Wer bist du, wenn alles möglich wäre? Und was, wenn ich dir sage, dass dieses Leben für dich wahr sein kann? Wenn du konsequent und in vollkommener Selbstverantwortung die nötigen Schritte gehst. Wenn du daran glaubst, dass eine Kraft wirkt, die dich gedacht und gewollt hat und der du jeden Tag von Herzen dankbar sein darfst. Und wenn du erkennst, dass du und einfach alles, was existiert, miteinander verbunden ist.
Vielleicht kannst du daran heute (noch) nicht glauben. Doch ich möchte dir sagen, ich glaube daran. Ich glaube an dich und an das Wunder, das du bist. Und ich wünsche mir nichts mehr, als dass du dein einzigartiges Geschenk mit uns teilst. Was das ist, fragst du? Ganz einfach: Du selbst!
Und wenn der Turm das nächste Mal zusammenfällt, denkst du vielleicht nicht: Mist, schon wieder verloren! Du baust einfach was anderes daraus. Vielleicht ein Schloss, oder ein U- boot oder eine Alpaka-Farm. „Sei, was du bist, gib,was du hast.“1
Über unsere Gastautorin Céline:
Mein Name ist Céline Koch und ich bin spiritueller Coach. Dabei helfe ich Frauen, die den ganzen Yoga- und Meditationskram längst verstanden haben, Spiritualität im Alltag zu leben – Tiefenentspannung eben nicht nur auf der Yogamatte. Ich zeige dir, wie du in Verbindung und Einheit lebst und das in deinem Lieblingskleid und mit dem Bass auf Anschlag. Ein sinnerfülltes Leben darf nämlich Spaß machen! Und weil der ganze Prozess über den Zugang zu deinem Herzen läuft, nenne ich mich auch gerne Begleiterin für den Nachhauseweg, denn: that´s your home.
Mein Podcast „Seelenfunk“ erscheint jeden Sonntag und hier spreche ich genau darüber, wie Spiritualität und Alltag sich verbinden können – Bad Ass und Spirititualität, Hip-Hop und Räucherstäbchen. Email: seelenfunk@celine-koch.de
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