Warum Scheitern (und immer wieder aufstehen) eine Kunst ist
Ein Gastbeitrag von: Wenke Gillner-Fiedler
Hey und Hallöchen liebe Uschis und Ottos,
ich bin Wenke, gestandene 43 Jahre alt und Gründerin und Geschäftsführerin von drei Firmen. Aufgewachsen in der DDR und seit der Wende getrieben, die Welt mit all ihren Höhen und Tiefen zu erkunden. Über große Felsbrocken, aber auch kleineren Steinchen gestolpert und geholpert. Dieses wilde Leben hat mich nun endlich geerdet und ich vermittle all mein Wissen über Leading im Allgemeinen und Motivation weiter. Außerdem leben meine Mitarbeiter und ich uns in der kreativen Welt des Marketing großzügig aus.
Ich möchte euch einen klitzekleinen Einblick in mein bisher verrücktes Leben geben und anhand einiger Anekdoten „Die Kunst des Scheiterns“ näherbringen. Wieso ist das eine „Kunst“?, mögt ihr euch fragen, liebe Uschis und Ottos. Mit meinen kurzen Geschichten aus dem Leben möchte ich euch einen kleinen Denkanstoß geben, dass die Beherrschung des Scheiterns wirklich eine „Kunst“ ist.
Das Wort „scheitern“ hat einen faden Beigeschmack. Obwohl es viele Beispiele von Menschen gibt, die gescheitert sind und es trotzdem zu viel gebracht haben, sieht die Gesellschaft zu gerne das Schlechte und das Negative an Menschen und hebt selten das Positive hervor. „Scheitern“ tut weh, manchmal länger, manchmal kürzer.
Wenn ich darüber nachdenke, bin ich schon sehr, sehr früh gescheitert. Ist natürlich immer eine Auslegungssache, was man unter Scheitern versteht. Ich vermeide eigentlich auch gerne diesen Ausdruck. Im zarten Alter von 17 musste ich doch tatsächlich eine Abiturehrenrunde drehen. Störte mich aber nicht weiter, bis zu dem Zeitpunkt, als der Direktor zum wiederholten Male über die Schullautsprecher „Gillner! In mein Büro“ brüllte. Dieser Tag gab mir schon ernsthaft zu denken, da ich realisieren musste, dass ich mit meiner „Larifari-Einstellung“ nicht weiterkommen würde.
Denen zeig ich´s!
Ooops, jetzt musste ich ja wirklich mal in die Pötte kommen. Hat am Ende dann ja auch geklappt. Das Learning kam zu spät, aber die Bockigkeit siegte: „Denen zeig ich’s!“. Ziele gesetzt und auf geht’s, aber auch durchziehen, das war die Devise.
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Die Achterbahn des Lebens sollte dann auch locker-flockig so weitergehen. Learning Nummer zwei sollte dann ein Jahr später an die Türe klopfen. Wow, selbst mit einem schlechten Abitur fand ich nach vielen, vielen Absagen eine Lehrstelle. Im Westen. Ui, glaubt mir! Die Sache kann ganz schön schwierig werden, wenn du in den 90ern mit deinem tiefsten Erzgebirgisch nach Hessen ziehst. Das 1. Lehrjahr trotz mangelnder Aufträge, demzufolge wenigen Learnings für mich, irgendwie über die Bühne bekommen. Leider nahm sich mein Chef kurz darauf das Leben. Tja, und nun? Total Pleite und ohne Lehrstelle stand ich mit dem Rücken zur Wand. Aufgeben oder kämpfen? Na nee, Aufgeben ist keine Option, wollte nicht wieder ins Gebirge. Blieb also nur das Kämpfen. Learning Nummer drei: Aufgeben ist keine Option, wenn du für etwas stehst. Und ja, es hat sich gelohnt. Ich kämpfte mich in eines der besten Architekturbüros.
Bald danach ging es ins Ausland. In den nächsten Jahren folgten Learnings vier bis wahrscheinlich 10.167. Um mich etwas kürzer zu fassen, die Achterbahn nahm Fahrt auf. Noch auf die Schnelle, Learning vier war wohl eines der Härtesten: In meiner Naivität nach Indien zu gehen, ohne Plan, Guidebook und mit nur etwa 500 Euro, war schon mehr als gewagt. Was mir dann auch wirklich auf die Füße fiel. In Delhi angekommen, erstmal zwei Tage lang auf dem Klo zu hängen, trieb mich dann ganz schnell in den hohen Norden, nach Kashmir sollte ___STEADY_PAYWALL___es gehen. Dummerweise war mir nicht bewusst, dass ich mich direkt ins Kriegsgebiet begebe. Nach einigen Monaten in Gefangenschaft der pakistanischen Armee wird dir ganz, ganz schnell bewusst, dass es 5 vor 12 ist. Und du ab JETZT die rosarote Wattebällchen-Welt verlassen und dich der Realität stellen musst.
Ich hatte ja genug Zeit um nachzudenken und mir eine Strategie zu überlegen, wie ich da wieder rauskomme. Was habe ich zur Verfügung? Die Antwort darauf ist einfach: nur mein Hirn. Kein Geld, kein Telefon, kein Internet. Nichts. Nicht eine einzige Möglichkeit, dass mich da jemand rausholen könnte. Um nicht komplett durchzudrehen war es auch gut so, dass ich mein Hirn anstrengen musste. Das Zauberwort hieß nun Analyse. Ruhig bleiben, genau hinschauen, verstehen. Ich sprach einige von ihnen an. Keiner verstand mich, aber egal, an den Reaktionen und Mimik lernt man so einiges einzuordnen. Ganz bald wusste ich ganz genau, wer, wann, wie, wo, was macht und musste eigentlich nur noch Triggerknöpfchen drücken. War eine super Taktik, die mir zur Freiheit verhalf. Dann ging es zurück in mein geliebtes Japan.
Nach dem 4. oder 5. Jahr im Ausland heiratete ich auf die Schnelle einen verrückten Japaner. Verliebt waren wir schon, beschränkte sich aber im Nachhinein betrachtet auf Spaß im Entertainment-Business. Die Realität holte uns sehr bald ein und ich schlug ganz hart auf den Boden der Tatsachen auf. Die kulturellen Unterschiede, sprachlichen Hürden und einen Mann, der es nicht mochte, dass Frauchen selbständig ist und doch öfters im Fernsehen auftauchte, machten es schwierig. Über die Zeit wurde unsere Beziehung höchst dramatisch mit psychischer und physischer Gewalt.
In Niederlagen lernt man immer mehr, als man glauben mag
Aber wie immer ein Learning dabei: Suche dir den passenden Partner, wenn du selbständig bist.
Du brauchst Rückendeckung, Vertrauen, Mut und Verständnis vom Partner. Schwieriges Ding, aber funktioniert! Ich war oft ganz unten, aber auch ganz oben. Im Ausland lernte ich auf die harte Tour, wie man mit Niederlagen und Fehlern umgeht. Sich allem stellen, Reflektion deiner selbst, Ratschläge anzunehmen, die richtigen Partner an deiner Seite zu haben und zu halten, dein Team zu fördern und fordern—und das ist nicht das Ende der Liste. Im Endeffekt lernt man aus jeder Niederlage immer dazu, und sogar mehr, als man sich nur ausmalen kann. Und das „Wie“, genau das ist die Kunst daran.
Nun denkt ihr vielleicht: „Ups, was ist denn das für eine verrückte Trulla?!“ Ich gebe offen zu, dass der eine oder andere Fehltritt gerechtfertigt war. Da geht sicherlich jeder mindestens einmal durch. Falls ihr euch, vielleicht gerade jetzt, in einer ähnlichen Situation befindet, erinnert euch, was euch zum Lachen bringt, was eure Werte sind und wo ihr eigentlich in eurem Leben hin möchtet. Hier sind wir wieder bei der Analyse. Analysiert euch selbst, eure Mitmenschen, Kollegen und baut euch eine Strategie. Und dann einfach: Weitermachen!
Dafür solltet ihr euch aber wirklich gut kennen und lernen, bzw. gelernt haben, wo eure Schwächen sind. Schlechte Zeit zu vertreiben heißt bei mir, laut im Auto mitgröhlen, neue Ziele setzen, „a good dinner with good friends“ und sich mit Menschen umgeben, die dir gut tun. Das war ein Prozess, den auch ich lernen musste. Nicht alle Menschen um dich herum, tun dir gut und würden dir etwas Gutes tun. Obacht!
Alles das was schief lief in ein positives Mindset zu bringen, daraus zu lernen und die Motivation beibehalten zu können - das ist die Kunst daran. Nehmt es hin. Lernt daraus. Denkt positiv an und in die Zukunft. Denn das Universum hat viel für euch zu bieten!
Dazu passend:
Wenkes cooler Vortrag bei den FuckUp Nights in Leipzig
Über unsere Gast-Autorin:
“Hey ich bin die Wenke und stelle euch eine ganz einfach Frage: Seid ihr glücklich? Wenn die Antwort ein NEIN oder NAJA… oder ICH WEISS AUCH NICHT SO GENAU ist, dann solltet ihr etwas tun. Jeder kann glücklich sein mit dem was er tut und mit sich selbst. Ich liebe es Menschen zu motivieren und strategisch zu unterstützen, um einen Schritt aus ihrer „comfort zone“ zu wagen.”
Noch mehr über Wenke und ihr total crazy und buntes Leben erfahrt ihr auf ihrer Homepage!
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