Die Kunst des JA-Sagens

 

Redaktion: Marie-Christin Spitznagel

Hallo meine liebsten Lieblings-Uschis, 

heute möchte ich euch etwas über die Kunst des Ja-Sagens schreiben und jetzt fragt ihr euch sicherlich: Was ist denn das für ein Quatsch? Hat die Spitznagel nicht gerade gesagt, wir sollen lernen, Nein zu sagen? Was ist denn jetzt mit der Ja-Sagerei los?

Keine Sorge, ich habe nicht einfach ein Problem mit meinem Kurzzeitgedächtnis, ich versuche hier wirklich sinnvolle Tipps zu geben. Echt jetzt! Also, ich versuche zu erklären, was ich meine.


Ohne NEIN kein JA

Es ist wichtig Nein zu sagen, wenn man es meint und nicht nur aus Nettigkeit und Konfliktunwillen Dingen zuzustimmen, auf die man keine Lust hat. Wenn man seine Grenzen so ganz klar absteckt und für sich zieht, dann wird ein Ja auch viel wertvoller, ehrlicher und kraftvoller.

Wenn du dich mit einem klaren Nein von lästigen Aufgaben und Verpflichtungen losgelöst hast, die du nicht tun oder haben möchtest, dann bist du freier, um JA zu sagen, zu den Dingen, die du wirklich machen willst.

Du siehst, es schließt sich gar nicht wirklich aus. Im Gegenteil, Ja und Nein sagen geht quasi Hand in Hand.

Ja-Sagen

Sag Nein zu den Dingen, die du nicht willst, damit du Ja sagen kannst, zu den Dingen die du willst. Zu den Dingen, die du mal testen willst. Die dich aus deiner Komfortzone holen.


Was passiert, wenn du Ja sagst

Ich möchte euch eine kleine, persönliche Anekdote erzählen. Vor circa fünf Jahren steckte ich in einem Job, der mich unglücklich machte, obwohl ich lange dachte, er wäre genau das Richtige für mich. Die Geschichte endete damit, dass ich entlassen wurde und das Problem hatte, dass es an meinem aktuellen Wohnort keine Alternative an Arbeitgebern in dem Bereich gab. Also machte ich mich selbstständig.

Das erste Jahr war schwer, denn ich wusste zwar, was ich machen wollte, aber ich hatte mir keine Gedanken über mein Marketing gemacht, über meine Zielgruppe oder meine Traumkunden. So dümpelte ich vor mich hin und nahm aus Verzweiflung wirklich miserabel bezahlte Jobs an, die mich wieder nur unglücklich machten.

Im zweiten Jahr beschloss ich, einen Mindeststundensatz festzulegen und dann zu jedem Ja zu sagen, der mich anfragte. Auch, wenn die Anfragen nicht in meinem Kernkompetenzbereich lagen.

Eigentlich wollte ich nur Texterin sein, aber nach zwei Jahren mit dieser Methode managte ich drei Facebookseiten, unterrichtete Social Media und Englisch bei zwei unterschiedlichen Trägern für Erwachsenenbildung und hatte Kunden für Texte aus den unterschiedlichsten Branchen.

Ich musste mir häufig die Nächte um die Ohren schlagen, um mich in die Jobs einzuarbeiten und ich habe mehr als einmal an mir und meiner Kompetenz gezweifelt, aber ich habe es durchgezogen, grandiose Erfahrungen gemacht, tolle Leute kennengelernt und enorm viel gelernt.

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Als mir letztes Jahr die Idee kam, wieder an die Uni zu gehen (mit 37) und endlich meinen B.A. in Literaturwissenschaft zu machen, sagte ich auch zu dieser Idee Ja! Obwohl ich mir Sorgen machte, ob ich das Studium, meine Familie und meine Selbstständigkeit unter einen Hut würde bringen können. Oder dass mich die ganzen 20jährigen Student*innen blöd finden. Oder ob ich mit 37 am Studieren scheitere, wie mit 23 – und was das dann wohl mit meinem Ego machen würde … (Kennt ihr diesen Gedanken, dass man ja nicht scheitern kann, wenn man es nicht probiert? Den spricht keiner laut aus, aber mindestens in meinem Kopf springt er immer wieder im Hintergrund rum.)

Aber ich habe Ja gesagt, mich darauf eingelassen und es bisher nicht bereut. Meine Tage sind stressig, aber toll. Meine Kommiliton*innen finden mich (größtenteils) ziemlich spannend und meine Noten sind bisher auch ganz ordentlich.

Wie schön, dass ich Ja gesagt habe zu dieser Idee!


Was ich euch damit sagen will …

JA-Sagen

Beim Ja-sagen geht es nicht darum, seine Grenzen zu vergessen und wieder in einem Hamsterrad aus unliebsamen, selbstaufgebürdeten Verpflichtungen zu versinken. Es geht darum, sich selbst herauszufordern und die eigenen Grenzen wenigstens mal zu hinterfragen. Es geht darum, sich mal ganz ergebnisoffen auf ein Abenteuer einzulassen.

Als meine Tochter zwei Jahre alt war, habe ich von einer Mutter gelesen, die alle zwei Wochen einen Tag einrichtet, an dem sie zu allem, was ihr Kind vorschlug Ja sagte. Es gab ein paar Rahmenbedingungen, auch bezüglich des Budgets, aber sie berichtete von wundervoll absurden, witzigen und liebevollen Momenten mit ihrem Kind. Solche Ja-Sagerein möchte ich auch unterstützen. (Dazu gibt es auch einen sehr süßen Film auf Netflix: Yes-Day)  

Also, sagen wir alle öfter mal Ja zu neuen, ungewohnten Situationen, zu Abenteuern, zu persönlichen Herausforderungen, zum eigenen Wachstum. Denn das ist ein Ja zu dir und deinem Vertrauen in dich selbst. Es ist ein Ja zu deinem Mut und gegen die Tristesse des Alltags.  

Im Nachhinein wünsche ich mir, ich hätte die Ja-Tage mit meinen Kindern auch gemacht als sie noch klein waren. Wahrscheinlich wären da ganz spannende Sachen bei passiert. Dafür machen wir sie jetzt. Denn tatsächlich wird das Ja zu mir selbst und neuen Erfahrungen jedes Mal leichter. Ja zu mir selbst und neuen Erlebnissen mit meinen Lieblingsmenschen ist wie ein Muskel, den man trainiert.

Und wenn man bei so einem Abenteuer feststellt, dass es nicht gut ist, dann darf man auch einfach Ja zu einem früheren Ende sagen. Hauptsache ist nur, dass man offen und liebevoll mit sich bleibt. Kein Zwang, keine Qual. Nur ein offenes, mutiges Ja!

 

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Ein Artikel von Marie Spitznagel


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Meinung, ThemaHenriette Frädrich